Bekanntmachen von "Spammails"

Hier kann über alles diskutiert werden, was mit Spam zu tun hat.

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Bekanntmachen von "Spammails"

Beitragvon larifaribummbumm » 2. Feb 2013, 06:00

Hallo,

seit ein paar Tagen geistert mir was durch den Kopf.
Ich habe irgendwo gelesen, dass das "anprangern" eines Anbieters/ Versenders und das öffentliche Bekanntmachen von "Spammails" *illegal* sei.

Begründung:
Ein Anbieter versendet 1.000 Werbemails, 999 Empfänger wollen diese Mail haben, einer postet diese öffentlich als Spam, weil er sie nicht haben wollte.

Es gibt den Fall, dass jemand einen Newsletter bestellt hat, nach einem Jahr meint er will ihn nicht mehr haben aber keine Lust hat sich da abzumelden.
In dem Fall setzt er den Absender als "blockiert" auf seine Liste.

Der Anbieter will aber nicht, dass sein guter Ruf geschädigt wird..

Was ich damit sagen will ist, dass jeder die eigene Entscheidung fasst, ob seine Maileingänge "Freund oder Feind" sind.

Der Spam, welchen ich bekomme, ist ausschließlich ohne meine Einwilligung an mich gesendet worden und belästigt mich.

Aaaaaaaber...darf man diese Adressen, Sendeprotokolle und ähnliches hier posten?
Auch wenn die Chance gering ist, dass "Lena", "Laura" und Co hier der Enttarnung als Spamversender widersprechen und rechtliche Schritte einleiten.

Was meint ihr?
Ein Künstler ist jemand, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.
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Re: Bekanntmachen von "Spammails"

Beitragvon anbuva » 2. Feb 2013, 12:56

Hallo larifaribummbumm!

Du hast es ja schon teilweise selber gut beschrieben wo das Problem liegt. Tatsächlich würde ich mir aber auch so etwas wünschen. Generell würde ich immer sagen wollen, wenn 99% die Mail als Spam bezeichnen und nur einer diese als Non-Spam bezeichnet, dass man allgemein diese Mail als Spam anprangern dürfte.
Problematisch wird es nur, wenn eine Adresse missbraucht wird, der eigentliche Absender davon also nichts weiß. Absender fälschen usw. ist ja mittlerweile kein Problem mehr. Selbst ich bekomme öfter Mails von mir selber. Diese Adressen dann, auch noch öffentlich, als Spamversender hinzustellen, könnte in der Tat dann problematisch werden. Ich wüsste auch nicht, wie die rechtliche Seite da aussehen und reagieren würde.

Ich hatte bzw. habe noch eine Idee im Kopf und die ich schon immer angesprochen hatte, gerade im Bezug zu dem Regelfilter. Hier wäre eine Datenbank interessant, an der sich jeder bedienen könnte oder einen Beitrag dazu leisten könnte. Eine öffentliche (oder nur für SpamiUser-) Datenbank also, wo Spam und NonSpams gesammelt werden würden. Hier könnte man mit Adressen, Wörtern und Links beginnen. Mittels dieser Datenbank würde dann mittels Vergleich beim Emaileingang entschieden werden, ob eine Mail eher Spam oder NonSpam wäre. Ein zusätzlicher Filter oder Regel (für den Regelfilter) also.

Ich kenne etwas ähnliches im Bereich der IP. Da gibt es ja auch öffentliche Listen mit bekannten Spam-IPs.

Gruß
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Re: Bekanntmachen von "Spammails"

Beitragvon Chactory » 3. Feb 2013, 13:42

Hallo larifaribummbumm und anbuva!

Das ist ein sehr wichtiges, aber leider auch sehr desillusionierendes Thema ... :(

Wer andere direkt an den Pranger stellt, muß mit Gegenwehr rechnen.

Als eine israelische Antispamfirma (Blue Security) versuchte, die Spammer-Server zu überlasten, wurde sie innerhalb kurzer Zeit von der Spam-Mafia kaltgestellt. Die Server, die Blue Security gemietet hatte, wurden angegriffen und überlastet, ihre Vermieter zogen sich aus dem Geschäft zurück, und das wars.

Auch mit rechtlichen Mitteln gegen einen Pranger müßte gerechnet werden, denn die Spammer würden uns mit Klagen überhäufen, und wir müßten jeden einzelnen Eintrag belegen, was wir jedoch sicherlich nicht schaffen, oder einen Haufen Abmahngebühren bezahlen, was wir nicht können.

Gruß,
Chactory

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Re: Bekanntmachen von "Spammails"

Beitragvon anbuva » 3. Feb 2013, 16:38

Hallo Chactory!

das ist ja auch das Dilemma. Diese Gauner können und dürfen zum Gegenschlag ausholen. Für mich absolut paradox.

Gruß
anbuva

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Re: Bekanntmachen von "Spammails"

Beitragvon Chactory » 3. Feb 2013, 19:01

Hallo anbuva!

Wirkprinzipien: Machtausübung mit Geld und Rechtsstaatlichkeit.

Machtausübung, damit meine ich die Spammer-Mafia, die hat so viel Geld, daß sie auch normale Unternehmen fertigmachen kann - also halten die Feiglinge sich aus dem Konflikt raus, vermieten vielleicht sogar augenzwinkernd auch an Spammer.

Und Rechtsstaat eben. Jeder darf rechtliche Mittel anwenden. Der Sinn der Unschuldsvermutung: Unser Staat straft lieber einmal zu wenig, als einen Uneschuldigen. Dieses Prinzip schützt auch uns - damit kein Spammer uns beim Gericht denunzieren und eben mal hinter Gitter bringen kann.

Selbst wenn wir also Beweismittel (Spammails) sammelten, gegen die sublime Machtausübung könnten wir uns wahrscheinlich nicht stemmen.

Es hat also nicht nur etwas mit dem "schwachen" Staat zu tun, sondern auch mit der Zivilcourage der IT-Firmen.

Gruß
Chactory

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